Im Garten Pannoniens
Im Herzen Europas, am Übergang zwischen der pannonischen Tiefebene und den Ausläufern der Alpen, am Ufer des größten europäischen Steppensees, liegt der Welterbe-Naturpark Neusiedler See Leithagebirge mit den fünf Orten Donnerskirchen, Purbach, Breitenbrunn, Winden und Jois.
Der Welterbe-Naturpark Neusiedler See Leithagebirge ist geprägt von den weichen Übergängen vom Steppensee zu den sanften Abhängen des Leithagebirges, der klein strukturierten vom Weinbau und Kirschbäumen dominierten Kulturlandschaft, den Ortskernen mit historischer Bausubstanz und der sprichwörtlichen burgenländischen Gemütlichkeit.
Schmalanger und Scheunenreihe, Wehrkirche und Streckhof, Kellergasse und Storchennest: die Ortskerne von Donnerskirchen, Purbach, Breitenbrunn, Winden und Jois haben Atmosphäre, atmen Geschichte - und sind voll pulsierenden Lebens.
Zwischen dem sonnigen, windgeschützten Südosthang dieses Alpenausläufers und dem Ufer von Europas westlichstem Steppensee genießen Bewohner wie Urlaubsgäste dieser Straßendörfer alle Vorzüge des Pannonischen Klimas: heiße, trockene Sommer und kurze, schneearme Winter.
Wein und Kulinarik
Das Landschaftsbild des Naturparks ist geprägt von Kirschbäumen und Weinstöcken. Die Kirschblüte hat der Region ihren Namen gegeben. Heute dominiert der Weinbau. In den hochwertigen Gastronomiebetrieben werden regionale Produkte verarbeitet: Wild, Pilze und Bärlauch aus dem Leithagebirge, Niederwild wie Fasan und Kanin- chen, Fische aus dem Neusiedler See, erstklassige Weine und Obstbrände, Produkte aus Kirschen und anderen regionalen Obstsorten: Wein und Kulinarik wird zum echten Kerngeschäft der Region ausgebaut.
Kleinstrukturierte Kulturlandschaft
Die Kombination aus behutsam gewachsenen Dörfern und Städten in einer alten Kulturlandschaft macht den Naturpark Neusiedler See - Leithagebirge zu einer außergewöhnlichen Region. Die Region verdankt ihre heutige Vielfalt, der Bewirtschaftung durch den Menschen. Dort wo der Mensch sich zurückzieht, gewinnen dominante Pflanzenarten die Überhand; Hutweiden und Brachen verbuschen, Seewiesen verschilfen, Pflanzen- und Tierarten verlieren ihren Lebensraum.
Langfristiges Ziel ist es, die kleinstrukturierte Kulturlandschaft der Region zu schützen und zu erhalten, um sich so als Modellregion für nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung zu entwickeln.
Kulturelles Erbe
Die Region ist seit dem 6 Jh. v. Chr. besiedelt. Bedeutende Funde aus keltischer und römischer Besiedlung sind erhalten. Das Weströmische Reich überließ die Region dem Nomadenvolk der Hunnen. Diesen folgten die Ostgoten, die Völkerwanderung brachte Sueben und Heruler, Langobarden und Awaren in die Region. Nach 900 übten die Magyaren die Herrschaft aus. Von den durchziehenden Türken wurde die Region mehrmals verwüstet. Das 18. Jh. war die unbestrittene kulturelle Hochblüte der Region. Wirtschaftlicher Aufschwung führte nicht nur den Adel zu reger Bautätigkeit. Dörfer und Städte erhielten ihr heutiges Aussehen.
Vielfach ausgezeichnet
Das Gebiet des Welterbe-Naturparks Neusiedler See Leithagebirge liegt in einer Region von höchstem internationalem Renommee und ist vielfach international ausgezeichnet worden.
- Biogenetisches und Biosphärenreservat (1977)
- Ramsar-Gebiet (1983)
- Natura 2000-Gebiet (1999)
- Weltkulturerbe (2001)
- Naturpark (2007)
Besuchenswertes in unseren Nachbarorten:
Winden: Der nur rund 1 km entfernte nördlich von Breitenbrunn gelegene Ort besticht durch zwei besondere Höhepunkte.Am Fuße des Zeilerberges, nördlich des Ortes, befindet sich die größte Naturhöhle des Burgenlandes mit eiszeitlicher Fauna, die Bärenhöhle. Diese denkmalgeschützte Höhle kann man bis zu einer Tiefe von 60m erkunden. Hier lebte einst der eiszeitliche Höhlenbär. In der Nähe befinden sich auch die Zigeunerhöhlen. Nordwestlich des Ortszentrums befindet sich der Skulpturenpark, der Ausstellungspavillon, die Eiersammlung und das Ateliers des weltbekannten Künstlers Prof. Wander Bertoni. Dessen außergewöhliche Skulptur "Die Sonnenanbeterin" den Ort schon weitem erkennbar macht.
Jois: Von Winden sind es knapp 3 km bis man die für
die Herzkirschen berühmte Gemeinde erreicht. Nordwestlich des
Ortszentrums über die Joiser Haide gelangt man zum Ochsenbrunnen – ein
kleiner mit Seerosen dekorierter Teich inmitten einer pittoresken
Naturlandschaft lässt jedes Romantikerherz höher schlagen – und zum
Teufelsjoch, wo sich Hügelgräber der Frühbronzezeit befinden. Am Weg zum Ortszentrum passiert man den informativen Weinlehrpfad. Das
Hexenbründl befindet sich auf der Strecke zwischen Jois und Winden,
direkt am Neusiedler See - Radweg B 10 liegt dieser schön angelegte
Brunnen mit einer modernen Skulptur.
Purbach: Etwa 4 km südlich von Breitenbrunn gelangt man
in die kleine "Stadt" mit viel historischer Bausubstanz.An der
Bundesstraße in der Nähe des Haupttores erhebt sich bei den rechts
gelegenen kleinen Häusern ein Rauchfang mit einer aus Stein gefertigten
Gestalt, die aber nur den Oberkörper zeigen läßt. Näher angesehen,
entdecken wir, dass diese dem Scheine nach aus dem Rauchfange
hervorragende Gestalt mit einem Turban versehen, einen Türken darstellt
von dem man sich eine uralte Geschichte erzählt.Fährt man durch eines
der 3 Türkentore in der Wehrmauer in die Ortsmitte so kommt man auf den
Raiffeisenplatz - früher "Orientplatz" - benannt nach dem wohl
berühmtesten Purbacher Josef Orient. Dieser wurde 1677 geboren,
studierte Malerei und stark 1742 als Vizedirektor der Akademie der
bildenden Künste in Wien.
Donnerskirchen: Von Purbach gelangt man nach einer Fahrtstrecke von rund 4 km in den von einer hoch über dem Dorf thronenden Wehrkirche weithin sichtbaren Ort.Die heute Pfarrkirche zum Hl. Martin wurde auf den Grundfesten einer mittelalterlichen Kirche erbaut. Der barocke Bau steht auf einer bewehrten Terrasse von welchem man einen fantastischen Rundblick über den See bis tief in die Puszta hat.Ein Erlebnis der besonderen Art sind die Bootsexkursionen durch den Schilfgürtel zum Wulkadelta. Auf dieser Exkursion durch erfährt man unter der Leitung von gebietskundigen Biologen viel Wissenswertes über den Neusiedler See und seine Bewohner. Außerdem bekommt man die Möglichkeit diesen einzigartigen Lebensraum hautnah zu erleben.